Was wir vermissen von Kambodscha
Kambdoscha – ein bekanntes, unbekanntes Land
Die Menschen – die Stadt
Die Kambodschaner sind fröhlich und arbeitsam. Sie scheuen wenig Mühe und können recht gut englisch sprechen. Uns fällt auf, dass die Stadt Siem Reap sehr sauber und gepflegt ist. Und im Gegensatz zu Thailand, sieht man in dieser Stadt keine Kabel rumhängen. Kein Kabelsalat, kein Kabelchaos. Es scheint, als wären diese unter den Boden verlegt worden. Auch die Fahrzeuge sind in weitaus besserem Zustand als jene in Thailand. Da fragt man sich manchmal, ob die Thailänder zum Bremsen einen Anker schmeissen denn teilweise sieht man die Füsse der Insassen durch den rostigen Boden blitzen. Hier ist noch nicht alles durch den Massentourimsus verdorben worden. Obschon erstes Anzeichen bereits zu sehen sind. Denn in Downtown der Stadt, in der Fussgängerzone reihen sich Restaurant und Bars aneinander. Alle mit Pizza und Hamburger auf dem Speiseplan. Nicht für uns. Wir sind im Kambodscha und wir essen lokale Gerichte.
Wir haben 3 Tage Tempelschauen gebucht
Wir werden am Morgen durch unseren Fahrer im Hotel abgeholt. Er wird unser Fahrer und Führer sein für die nächsten drei Tage. Wir starten also mit der grossen Tour. Die grosse Tour ist nicht etwa gross weil es da besonders viele Tempel anzuschauen gilt, sondern sie ist grosse, weil die Tempel so weit auseinander liegen. Mit dem Auto benötigen wir dazu einen ganzen Tag. Der erste Tempel ist bereits eine Wucht. In Stein gehauene Skulpturen, Ornamente, Figuren, Symbole, Tiere… so filigran, so detailgetreu, so alt. Einige dieser Tempel wurden im 10. Jahrhundert gebaut. Man stelle sich das mal vor. Vor über Tausend Jahren wurden die ersten Tempel gebaut und stehen heute immer noch. Das kriegt die Gesellschaft heute nicht mehr hin. Ein Smartphone überdauert grade mal zwei Jahre maximum. Billig-Schrott bei maximalem Gewinn für die Hersteller – das ist die heuteige Konsumgesellschaft. Null Qualität, massig Quantität. Ich weiss nicht mehr wieviele Tempel wir drei besucht haben. Rund acht am ersten Tag, rund 6 am zweiten Tag und Angkor Wat am dritten Tag bei Sonnenaufgang. War jedoch nichts mit aufgehender Sonne da bewölkt. Und Camilla war überall mit dabei. Sogar auf die oberste Plattform des Tempels Angkor Wat ist sie gestiegen – mit 84 Jahren. Alle Achtung. Und gestrahlt hat sie. Ein Lebenstraum ist in Erfüllung gegangen.
Butterfly Garden, Akrobatenzirkus und Floating Village
An einem weiteren Tag haben wir uns gedacht, dass wir noch was vom Land sehen wollen. So buchen wir uns ein TukTuk das uns zum Butterfly Garden fährt. Der Butterfly Garden basiert auf Spenden und wird liebevoll von enorm gut englischsprechenden Frauen geführt. Hier wird von den Eiern – die von den Blättern der Pflanzen genommen werden – bis zum verpuppten Schmetterling jede Phase begleitet. Die Fahrt mit dem TukTuk dauert rund 90 Minuten. An einem anderen Tag fahren wir zum Floating Village. Leider ist grade ziemlich wenig Wasser im See, sodass das Floating eher einem Muddy Village gleicht. Hier wohnt die wirklich arme Bevölkerung von Kambodscha. Sie leben vom Fischfang aus dem See oder Fluss. Am letzten Abend geniessen wir noch eine Zirkusshow gleich beim Hotel ums Eck. Es sind keine Tiere in der Show. Es sind alles Akrobaten und Jongleure. Diese Einrichtung wurde aus einer Notsituation heraus gegründet und umfasst heute rund 1200 Studenten welche hier eine Chance und eine Perspektive kriegen für die Zukunft. Die Show war sensationell, unterhaltsam und von höchster akrobatischer Leistung.
Fazit
Dafür, dass wir nur sechs Tage in Kambodscha waren, hat uns dieses Land von der ersten Minute an überzeugt. Die Menschen sind trotz schrecklicher und düsterer Vergangenheit lebensfroh, freundlich und gesellig. Sie geben sich alle Mühe den Touristen die Wünsche zu erfüllen. Es ist ein armes Land doch aufstrebend. So bleibt zu hoffen, dass der Massentourismus dieses Volk nicht verderben wird wie in Thailand in Pattaya oder andernorts, wo der Tourist glaubt, nur weil er bezahlt, sich wie ein kleiner König aufführen kann.
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