Marokko Dodra

Was wir vermissen vom Südwesten der USA

Texas Longhorn Kings Ranch

Was wir vermissen vom Südwesten der USA

Als wir nach knapp 2 Jahren wieder in die USA fahren, freuen wir uns auf die neuen Eindrücke. So fahren wir also von Mexiko bei Mexicali Ost über die Grenze und reisen in die USA ein. Zuvor haben wir noch unseren I-94 Status angesehen. Wir müssen spätestens am 9. März 2024 wieder draussen sein. Warum? Weil wir im September 2023 einen kurzen Aufenthalt in Florida hatten bevor wir in die Schweiz fliegen zur Beerdigung meines (Thomas) Vaters. Somit ist die Aufenthaltsbewilligung bereits seit September am Laufen.

Wir treffen unsere Freunde nach Jahren wieder

Wir sind also jetzt, Oktober 2023, wieder in den USA und fahren nach Yuma. Da bringen wir ein Paket mit einem Ersatzteil zur Post denn unsere Freunde, die Mowglis, benötigen einen Keilriemenspanner für ihr Fahrzeug. Wie also funktioniert das mit dem Ersatzteil? Wir haben einen Duro und die Mowglis haben auch einen. Passt. Die Mowglis sind in der Gegend um Sedona, Arizona. Das Paket wird aufgegeben, die Mowglis informiert und wir fahren weiter Richtung Wickenburg, Arizona. Da wollen wir nämlich Anke und Wolfgang treffen. Die beiden haben wir 2021 in Oaxaca kennen und lieben gelernt. Seit 2022 haben wir sie nicht mehr gesehen. Also los nach Wickenburg. Wir treffen Anke und Wolfgang auf BLM und geniessen die Zeit mit den beiden sehr. Viel zu reden, zu lachen und blöd zu quatschen.

Arizona und neue Solarpanels

Nachdem wir uns von Anke und Wolfgang verabschieden, reisen wir in Richtung Phoenix, Arizona. Da erwartet uns ein ziemlich grosses Paket. Konkret eigentlich 3 Monsterpakete die wir im Home Depot nördlich von Phoenix abholen. Wir haben 3 neue Solarpanels bestellt mit je 175 Watt. Denn die bestehenden haben nach und nach ihre Funktion aufgegeben. Bereits das Einladen der Solarpanelen wird aufwendig. Die Panels sind enorm gross. Die sind so gross, dass sie den gesamten Raum im Fahrerhaus einnehmen des Nachts. Denn am Tag – solange diese noch nicht installiert sind – sind die Panels im Koffer verstaut, des Nachts im Fahrerhaus. Zuerst versuchen wir unser Glück auf BLM Land um die Panels da zu installieren. Doch schnell stellt sich heraus, dass der Aluminiumblock, den ich für die Sockel der Panelhalterungen in der Schweiz gekauft habe, mit der Handsäge kaum in 12 Stücke zu zerlegen ist. Das dauert Stunden. Also eine Alternative suchen. Wir fahren sicher 5 Geschäft ab um Aluminium L-Profile zu finden. Als wir die Dinger haben, reservieren wir uns einen Campingplatz im Lost Dutchmen State Park. Da ist es ruhig, wir haben Stromanschluss und ich kann werkeln. Und hier haben wir auch mit dem Mowglis abgemacht. Was für Erfahrungen auf uns zukommen wissen wir zu diesem Zeitpunkt noch nicht.

Reisen mit den Mowglis

Ja wer sind denn diese Mowglis nun? Das sind Anita und Roger (www.nichtswieweg.ch), Besitzer und Reisende mit einem Bucher Duro – Sondermodell. Es ist der kürzeste Duro den es gibt. Unter 6 Meter Länge aber mit dem stärkeren Motor den wir haben. Voll fies. Nachdem ich die Solarpanels installiert habe, feiern wir erstmal unser Mini-Duro-Treffen. Wir plaudern, lachen, gröhlen was das Zeug hält. Ja – wir sind eine lustige und muntere Vierer-Truppe. Roger teilt uns noch mit, dass wir das Paket mit Ersatzteilen, dass Roger bei Andreas Bauer in Auftrag gegeben hat, abholen konnen in Tucson, Arizona. So fahren wir also zum Standort des UPS Geschäftes holen die Ersatzeile ab und bauen dies auch gleich auf dem Parkplatz ein. Ja, so macht man das als Overlander. Nicht warten – umsetzen. Langsam wird es Abend und wir haben Null Plan wor wir nächtigen sollen. Auf iOverlander wird uns angezeigt, dass es in der Nähe ein Casino hat welches Übernachtungen erlaubt, wenn wir ins Casino gehen. OK, gehen wir ins Casino. Wir parkieren an einer ruhigen Stelle abseits der grossen Autoströme und spazieren ins Casino um uns zu Registrieren. Zu unserem erstaunen beinhaltet die Registration die Übernachtung auf dem Parkplatz, eine Casino-Mitgliedschaft, ein Voucher für ein Abendessen im Wert von 20 Dollar und Spielgeld im Wert von 10 Dollar pro Person. Claudia hat dann mit dem Spielgeld nochmals 10 Dollar gewonnen und so können wir zu Viert mit Voucher und Gewinn Gratis zu Abendessen. Und nach einer weiteren Nacht wo wir im Atrium des Casinos ein Country-Musik Konzert beiwohnen, werden wir uns am nächsten Tag dann trennen. Wir werden Anita und Roger vermissen.

Richtung Texas

Wir fahren durch New Mexiko nach Texas. Die Nächte werden bitter kalt und wir vertrauen darauf, dass es im Süden von Texas wärmer ist. Darum fahren wir in diese Richtung. Unsere Route durch Texas zieht sich hin. Texas ist unwahrscheinlich gross. Nicht umsonst heisst es, dass in Texas alles ein wenig grösser ist. Über El Paso, Hueco Tanks, Guadalupe Mountains, Van Horn, Ozona, Junction führt unsere Route nach Fredericksburg, Texas. Im Pedernales State Park mache ich mich an die grosse Reparatur am Motor. Die Wasserpumpe leckt seit Arizona und es tropft immer mehr Kühlwasser aus der Pumpe raus. Und die Wasserpumpe war im Paket der Ersatzteile die Roger bestellt hat. Also ran ans Werk mit unseren neu erworbenen Monster Rollgabelschlüssel in der Grösse eines 5kg Vorschlaghammers. Was für ein Teil und das nur um den Viskolüfter ausbauen zu können. Läck Bobby war das ein Gewürge. Alleine die Schraube mit den Monster-Rollgabelschlüssel zu öffen benötigte ich rund eine Stunde. Die Muttern haben massiv geklemmt. Dann alle Schläuche abhängen, Wasser sammeln, Keilriemen abnehmen, Wasserpumpe ausbauen. Von der defekten Pumpe muss ich jetzt noch den einen Fitting loskriegen damit ich diesen auf die neue Pumpe schrauben kann. Und dieser Fitting hält sich hartnäckig. Ich versuche alles was mir einfällt – Mit aller Kraft, draufschlagen mit dem Hammer auf den Gabelschlüssel, erwärmen des Pumpengehäuses – nichts geht. Der Fitting sitzt. Ich fluche und stampfe auf dem Campground. Und ein Ranger sieht mich, bietet seine Hilfe an. Mit vereinten Kräften versuchen wir den Fittings zu lösen. Keine Chance. Er nimmt die defekte Pumpe mit zu seiner Werkstatt – was er im Grunde nicht machen dürfte – und nach rund 20 Minuten steht er mit gelöstem Fitting in der einen und der defekten Pumpe in der anderen Hand wieder vor mir. Er sagt, dass jener, der diese Pumpe seinerzeit eingebaut hat, den Fitting mit Loctite Rot festgemacht hat. Loctite Rot bei einer Wasserpumpe? Der Typ der das eingebaut hat musste wohl besoffen gewesen sein. Das macht man nicht. Nada. Nicht doch.

Texas unser Nummer Eins Staat?

Können wir das so sagen, dass Texas unser Nummer Eins Staat in den USA ist? Wir haben ja noch gar nicht alle 50 Staaten gesehen. Bislang jedoch überzeugt uns Texas mit einer Fülle von Eindrücken von Land und Leuten sehr. Was also ist so faszinierend an diesem Staat? Nun, einerseits ist es die schiere Grösse dieses Staates. Alleine von der Staatsgrenze von New Mexiko bis ins Städtchen Fredericksburg benötigten wir 5 Tage. Ja schon klar. Unser Duro ist kein Lamborghini. Wir sind auf den Interstates immer die Langsamsten. Fredericksburg ist sowas – wie es der Name bereits impliziert – ein Städtchen deutscher Immigranten. Und so finden wir hier auch ein Restaurant mit deutscher Dekors überall bis hin zur Lederhosenmusik, Bratwurst, Rollbraten, Sauerkraut etc. Und zu unserem ganz grossen Erstaunen ist auf dem Hauptplatz sogar eine rund 10 Meter hohe Pyramide zu finden. Es ist Weihnachten und im Osten Deutschlands sind die Weihnachtspyramiden der Renner – und so auch hier in Fredericksburg.
Unsere Reise führt uns weiter nach Luckenbach, Austin, Lockhart, New Braunfels, Lake Corpus Christi, Corpus Christ, Harlingen, Brownsville, South Padre Island, Port Aransas, Rockport, Lamar, Rosenberg, Katy nach Houston. Wir haben also den Süden von Texas sehr intensiv erlebt. Highlights dabei waren die SpaceX Abschussrampe ganz in Süden und die Kings Ranch nahe Corpus Christi. Und überall treffen wir Texaner – hier im Süden mit starkem mexikanischen Einschlag. Hier sprechen auch sehr viele Menschen ein perfektes Spanisch. Die Texaner sind, im Vergleich zu Menschen in anderen US-Staaten, eher zurückhaltend. Im Brazos Bend State Park sehen wir Alligatoren. Es ist ein geschützter State Park, heisst, dass hier die Alligatoren und andere Tiere ein geschütztes Revier finden. Hier treffen wir per Zufall zwei ausgewanderte Deutsche – Sabine und Harald. Wir plaudern eine Weile und sie laden uns zu sich nach Katy ein. Katy ist ein Aussenbezirk von Houston und wir nehmen das Angebot gerne an. Denn die beiden sind Feuer und Flamme als wir von uns und unserer Reise erzählen. Sie wollen mehr Wissen.
So fahren wir nach Katy zum Haus von Sabine und Harald. Wir sind eingeladen zum Abendessen und dürfen in der Auffahrt nächtigen. Wir erzählen vertieft von unserer Reise, wie wir gestartet sind und was wir alles erlebt haben. Das Feuer und die Flammen werden bei den beiden sichtlich grösser. Beim Frühstück am nächsten Morgen erzählen sie uns, dass sie sich massig Gedanken gemacht haben und viele Fragen haben. Jedoch müssen beide in ihren Alltag zurück und so vereinbaren wir ein weiteres Treffen im Lake Livingston State Park wo sie mit einem befreundeten Ehepaar bereits eine Reservation auf dem Campground haben. Und so machen wir das auch. Reservieren einen Campground im State Park und führen unsere Gespräche da fort.

Es wird kalt

Und hier oben im Lake Livingston State Park beginnt dann auch die kalte Zeit. Wir müssen täglich heizen. Sabine und Harald müssen nach drei Tagen dann auch wieder zurück nach Katy zur Arbeit und wir fahren nach Houston runter, genauer nach Humble und bereiten den Dubu für eine längere Standzeit in einem Storage vor. An dem Tag wo wir den Dubu fix parkieren schneit es. Es ist Arschkalt. Claudia bereitet im warmen Inneren alles vor und ich draussen. Dachfenster abdecken auf dem eisigen Dach. Abrutschen jede Sekunde möglich. So kurz vor dem Abflug in die Wärme wäre das ein Desaster. Mir frieren die Hände ein. Kann kaum alles festzurren. Irgendwann haben wir es geschafft, Türen abschliessen, Gepäck bereit, warten in der eisigen Kälte auf den Uber der uns zum Hotel in Downtown Houston fährt.
Wir beziehen das Hotelzimmer und stellen fest, dass es im Zimmer eisig kalt ist. wir schmeissen die Klimaanlage an, stellen den Thermostat auf 28 Grad und heizen. Am nächsten Morgen stellen wir am Fenster Eis fest. Nicht draussen am Fenster – drinnen im Raum am Fenster. Es ist kalt, wirklich kalt, Saukalt. Eis an der Innenseite der Fenster. Wir freuen uns unglaublich dann endlich am Flughafen zu sein mir Zielrichtung Thailand. Das ist eine andere Geschichte.

FAZIT

Wir haben uns massig gefreut zwei tolle Reisepaar-Freunde wieder getroffen zu haben. Das sind Erlebnisse die schwer in Worte zu fassen sind denn es geht tief ins Herz. Mit Anke und Wolfgang verbindet uns mehr als nur das Durchleben einer schweren Zeit damals in 2021. Wir haben neue sehr liebe und warme Freunde gefunden. Wir werden Sabine und Harald nach unserer Rückkehr von Thailand wieder treffen denn mit Sicherheit haben die beiden weitere Fragen die wir sehr gerne beantworten werden. Texas – was ist das besondere an diesem Staat? Er ist gross, keine Frage. Die Menschen sind sehr freundlich mit einer angenehmen Zurückhaltung. Die Texaner sind stolz und lassen sich nicht alles gefallen was die Regierung sagt. Daher haben sich de Texaner ein Stück Eigenheit bewahrt. Das zeigt sich besonders nach 3 Jahren Corona-Hysterie. Die Texaner erlassen Gesetze welche gut für das Volk ist, nicht gut für die Pharma-Industrie.
Texas ist vielfältig. Von Wüste über Strände zu Bergen und grünen Städten wie Austin findet man alles. Wir freuen uns auf den Norden von Texas. Den bereisen wir nach unserer Rückkehr aus Thailand.

Wir sind Claudia und Thomas und möchten mit unserem Blog und unseren Tipps Anregungen geben und die Fantasie ankurbeln.

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